Eine meiner großen Leidenschaften ist das Sammeln und Restaurieren alter Spielautomaten. Über die Jahre habe ich eine kleine, aber feine Sammlung zusammengetragen, die auf meinem Speicher Platz gefunden hat – jedes Gerät ein Stück Zeitgeschichte.
Zu meinen besonderen Schätzen gehört eine NSM Jukebox „Festival 130“ aus dem Jahr 1968. Daneben besitze ich einen klassischen Pokerautomaten, einen Casinoautomaten sowie den Flipper „Fun-Fest“ von 1973. Ergänzt wird die Sammlung durch einen Foto-Play-Automaten, einen Spielautomaten mit Münzeinwurf, der mit seinen etwa 20 Jahren schon fast modern wirkt, und einen Arcadeautomaten – dieser ist allerdings ein Nachbau mit anderer Platine und Bildschirm, bietet aber immerhin rund 50 klassische Spiele, die auf solchen Geräten einst liefen.
Leider fehlt mir heute oft die Zeit, die Automaten zu nutzen. Und wenn ich sie doch einschalte, zeigt sich, wie sehr die Technik unter dem Zahn der Zeit leidet: Immer wieder fallen Teile aus oder funktionieren nicht mehr wie früher. Reparaturen sind eigentlich ständig vonnöten, auch dann, wenn es keine Ersatzteile mehr gibt.
Beim „Fun-Fest“-Flipper hatte ich lange das Problem, dass das originale Backglas fehlte. Stattdessen war nur eine einfache, klare Scheibe eingesetzt. Über zwölf Jahre lang hatte ich bei eBay eine automatische Benachrichtigung laufen – und tatsächlich, ausgerechnet zu Beginn der Corona-Zeit meldete das System, dass ein Originalglas angeboten wird. Trotz Kontaktbeschränkungen habe ich mich auf den Weg gemacht – das Geld und die Scheibe wurden mit Abstand übergeben. Jetzt ist der Flipper wieder komplett und wirkt fast wie neu.
Ein weiteres Beispiel für den Erfindungsreichtum, den dieses Hobby manchmal verlangt: Die Flipperarme meines „Fun-Fest“ waren mehrfach defekt. Dank meines damals noch vorhandenen 3D-Druckers und frei verfügbarer Vorlagendateien im Netz konnte ich die Teile selbst nachdrucken und wieder funktionsfähig machen.
Auch wenn ich die Geräte heute nur noch selten nutze, freue ich mich, sie erhalten zu können – und darüber, dass sie ihre Geschichte weiter erzählen.